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GrusswortDr. Norbert Schächter

Dr. Norbert Schächter, Bergwerksdirektor Lohberg/Osterfeld von 1994 bis 2001

Die Geschichte eines Bergwerkes mit Daten und Bildern auf einer Internetseite darzustellen, ist keine leichte Aufgabe. Wenn zudem dieses Bergwerk bereits stillgelegt ist und damit die Zeitzeugen der Geschichte auch nicht mehr ohne weiteres ansprechbar sind, wird dies zu einer besonderen Herausforderung.

Norbert Bruckermann, der als Lehrling auf Lohberg seine Ausbildung Energieanlagenelektroniker abgeschlossen und insgesamt über zehn Jahre auf Lohberg tätig war, bevor er sich anderen beruflichen Aufgaben zuwandte, hat sich dieser Aufgabe gestellt. Gerne komme ich seiner Bitte nach, als einer der letzten „Chefs“ auf Lohberg-Osterfeld ein Grußwort für diese Seite beizusteuern.

Im Januar 1994, als ich die Leitung des Bergwerkes von meinem geschätzten Vorgänger Hermann Schwarz übernahm, waren die organisatorischen und planerischen Maßnahmen, die der Verbund der Bergwerke Lohberg und Osterfeld erforderte, bereits weitgehend abgeschlossen. Es galt nunmehr, aus der zusammengeführten Belegschaft eine stabile und leistungsstarke Mannschaft zu formen. Gleichzeitig war das bis dahin übliche vorbauartige Abbauverfahren zu optimieren. Dazu war es notwendig, einige neue Techniken und Verfahrensweisen einzuführen.

Die Kohleflöze der Lagerstätte Lohberg-Osterfeld wiesen ganz besonders gute Qualitäten für den Einsatz als Kokskohle auf, sie waren aber auch in Kohlekraftwerken einsetzbar. Diese Kohlen waren jedoch auch durch einen besonders hohen Methaninhalt gekennzeichnet. Das Methan musste im Vorfeld des Abbaus und in der laufenden Produktion sicher abgesaugt werden. Für die Verwertung des Gases konnte mit den Stadtwerken Dinslaken eine für beide Seiten nutzbringende Methode entwickelt werden. Mit zwei großen Gasmotoren wurde elektrische Energie und Wärme für die Stadt und das Fernwärmenetz erzeugt.

Die Lage des Grubenfeldes und der verschiedenen Abbaubetriebe erstreckten sich über die übertägigen Verwaltungsgrenzen der Städten Dinslaken, Oberhausen und der Gemeinde Hünxe hinweg. Zur Information der Politik und Verwaltung, aber auch der Bürger in den genannten Bereichen wurden zahlreiche Kontakte entwickelt. Ich erinnere mich gerne an die aus meiner Sicht außerordentlich gute und offene Kommunikation und den buchstäblich direkten Draht zu den jeweiligen Spitzen der Politik, aber auch den Verwaltungen und den Bürgern.

Im Rahmen eines intensiven Untersuchungsprogramms der Lagerstätte wurde in den späten 90er Jahren immer deutlicher, dass die tiefer liegenden Flöze stärker von Störungszonen geprägt waren, als aus den höheren Flözebenen zunächst abzuleiten war. Dies galt ganz besonders für die nördlichen Teile der Lagerstätte in Richtung des Schachtes Hünxe. Damit wurden die planerischen Möglichkeiten für einen bergmännisch sinnvollen und betriebswirtschaftlich noch zu vertretenden weiteren Abbau der vorhandenen Kohlereserven deutlich eingeschränkt.

In Verbindung mit dem zwischen Bundesregierung, dem Land NRW, der IGBCE und der Unternehmensleitung der Deutschen Steinkohle verabredeten Programm zur weiteren Anpassung der Steinkohleförderung wurde daher beschlossen, den Steinkohleabbau auf längerfristig zu erhaltende Standorte zu konzentrieren und das Bergwerk Lohberg-Osterfeld nach über 90jähriger erfolgreicher Förderung stillzulegen.
Die über viele Jahrzehnte erfolgreiche Förderung war nur möglich durch den Einsatz aller Mitarbeiter auf dem Bergwerk Lohberg und dem Verbundbergwerk Lohberg-Osterfeld. Ihnen allen gilt heute noch mein Dank für eine gute, vertrauensvolle und leistungsorientierte Zusammenarbeit. Eine besondere Würdigung gilt der Zusammenarbeit mit den gewählten Vertretern der Belegschaft in der betrieblichen Mitbestimmung und den jeweiligen Vorsitzenden des Betriebsrates.

Norbert Bruckermann wünsche ich für den weiteren Ausbau der Internetseite über Lohberg-Osterfeld immer eine glückliche Hand und – wie im Bergbau üblich – eine gute Portion Bergmannsglück!

Glückauf !

Dr. Norbert Schächter

Aktuelles:

26.04.11
Seite der BGVR e.V. in die Linkliste Bergbau allgemein unter Links

06.04.11
www.bergwerk-lohberg.de ist jetzt auch auf Facebook. Mehr....

25.01.11
Quartalsberichte II/1952 und III/1957 eingefügt.

25.08.10
Infos über den Bruch des Nord-Beckens 1962 eingefügt. Mehr...

20.06.10:
Einige Begriffe des "Lohberger Deutsch" sind jetzt bebildert. Mehr...

07.06.10
Infos zum neuen Kalender "Bergwerk Lohberg 2011" eingefügt. Mehr...

11.02.09
Umfangreiche Ergänzung der Chronik der 1950er: Durch Ergänzung der Menüführung konnten die Quartalsberichte IV/1955 bis III/1956 der Hamborner Bergbau AG, die Zeche Lohberg betreffend, aufgenommen werden (Ergänzung um Bilder folgt demnächst). Mehr...
Ergänzung des "Lohberger Deutsch" um den "Löwengang". Mehr...

18.01.09:
Infos zu den Blindschächten 3-0-5, 4-0-3 und 4-2-1 eingefügt. Mehr...

01.01.10:
Historischer Artikel über einen "Großblindschacht" aus dem Jahr 1956. Mehr...
Bilder vom Blindschacht 4-A-2 und Daten von Blindschacht 3-1-1 eingefügt. Mehr...